Mühlenrad

 


Die Bauernfahne in Klein Engersen
 

In der spätromanischen Dorfkirche wird seit 1863 eine Fahne aufbewahrt, die aus der Zeit des Schwedeneinfalls in die Mark Brandenburg im Jahre 1675 stammt.
Fahne der Bauern aus Klein Engersen
Quelle: Foto Cornelia Kaiser, Volksstimme,2012
Ende des 17. Jahrhunderts kämpfte ein starkes brandenburgisches Heer im Verbund mit anderen europäischen Streitkräften im Holländischen Krieg gegen Frankreich. Mit den Verbündeten sollte Frankreichs angestrebte Hegemonie verhindert werden. In der brandenburgischen Kurmark (Neu- und Uckermark) entbrannte in dieser Zeit ein militärischer Zwischenfall. Im Dezember 1674 besetzte eine schwedische Armee - als Verbündeter Frankreichs - von Pommern aus ohne Kriegserklärung diese nur schwach militärisch gesicherten Gebiete. Der Konflikt löste den Schwedisch-Brandenburgischen Krieg aus, der bis zum Juni 1675 auch die Altmark berührte. Schweden kämpfte mit dem Ziel Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg zum Frieden mit Frankreich zu zwingen. Eine Mobilmachung der niederen Schichten war damals nicht üblich, denn nur der Adel hatte dem Landesherren mit seinem Blut zu dienen. Der Kurfürst mobilisierte jedoch auch die altmärkischen Bauern, wenn auch nur als Landwehr. In Dannefeld und Klein Engersen haben sich aus dieser Zeit jeweils Bauernfahnen erhalten. Sie zeigen auf gewebtem Leinentuch mittig den roten brandenburgischen Adler, beidseitig die Abkürzung des Kurfürsten: „F“ (Friedrich) „W“ (Wilhelm) und unterhalb des Adlers die Jahreszahl 1675 und einen Spruch (Anlage 1):

„Wir Bauern von gering Gut dienen unsern gnädigen Kurfürsten und Herrn mit unsern Blut“

Ob die altmärkischen Landwehren zum Kampfeinsatz gegen die Schweden gekommen sind ist nicht überliefert.

Die Bauernfahne in Klein Engersen wurde auf dem Ackerhof Nr. 1 - Lehnschulzenhof aufbewahrt bis sie im 19. Jahrhundert in die Dorfkirche kam.

Ein altmärkischer Bauernsohn aus Klinke, Jochen Hennings focht übrigens sehr erfolgreich gegen die Schweden in diesem Krieg und wurde nach der Schlacht bei Fehrbellin am 18. Juni 1675 vom Kurfürst zum Befehlshaber eines Regimentes und zum Oberst befördert und geadelt. Als Generalmajor Joachim Henniges von Treffenfeld lebte und arbeitete er bis zu seinem Tode am 31.12.1688 auf seinem Gut in Könnigde bei Bismark. siehe auch:(wikipedia)

Der Sieg über die Schweden brachte dem Kurfürsten von Brandenburg nach dem Ende des Krieges 1679 den Namenszusatz der "Große Kurfürst“.

 
 
 
 
 
   
  
 

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